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mitschaffe in der Küche

Im Team dazugehören

Nach einer Praktischen Ausbildung nach INSOS in Hauswirtschaftspraxis suchte er eine Anschlusslösung und meldete sich bei mitschaffe.ch, der Personalverleihfirma für Menschen mit Behinderung in der Region Schaffhausen. Nebst der Vermittlung der Stelle bietet diese ein Job-Coaching und administrative Unterstützung. Mit Amir Zahran etwa habe Gesch.ftsführer Thomas Bräm trainiert, den Arbeitsweg alleine zurückzulegen. Angestellt ist der junge Mann bei der Personalverleihfirma, die ihm den Stundenlohn ausbezahlt und dem Restaurant verrechnet.

Rücksicht und ­Verantwortung

Der Geschäftsführer räumt aber ein, dass in der Gastronomie die Arbeitsbelastung gross ist, besonders im Sommer, wenn das Restaurant täglich geöffnet hat und auch die grosse Terrasse in Betrieb ist. Bei schönem Wetter sei die Terrasse oft innerhalb von zehn Minuten voll besetzt und dann heisst es für die Serviceleute rennen. Deshalb möchte er Amir Zahran im Service, wo der Druck besonders stark spürbar sei, nicht einsetzen: «Er braucht eine gewisse Balance. Die ist im Umfeld der Küche gewährleistet, wo er eine klar definierte Arbeit macht. Wir wollen die Leute fördern, aber wir müssen auch Rücksicht nehmen da­rauf, was sie als Person mitbringen. Das ist Teil unserer Verantwortung.» Und wenn es einmal nicht so glatt läuft, wenn jemand einen schlechten Tag hat oder in der Zusammenarbeit Probleme auftauchen? «Das gibt es natürlich auch, wir sind alle nur Menschen», sagt Bruno Greuter, «aber wenn man in engem Kontakt und Austausch mit den Mitarbeitern steht, versteht man sich besser und kann leichter eine Lösung finden.» Bei ernsthaften Problemen bieten Barbara und Thomas Bräm von mitschaffe.ch Support. Wenn ein von ihnen vermittelter Mitarbeiter mit den Anforderungen nicht fertig wird oder mit dem Team Mühe hat, suchen sie das Gespräch. Sollte sich herausstellen, dass der Mitarbeiter am falschen Platz ist, versucht die Personalverleihfirma, eine andere Stelle für ihn zu finden.

Die Integration von Menschen mit Behinderung funktioniere nur, wenn auch der Abteilungsleiter voll dahinterstehe, in diesem Fall der Küchenchef. «Er entscheidet, ob es geht oder nicht», sagt Greuter. Der Küchenchef steht in regelmässigem Austausch mit mitschaffe.ch und erhält wenn nötig Unterstützung. Was braucht es weiter dafür, Menschen mit Behinderung einzustellen? Bruno Greuter ist überzeugt: «Teamwork ist wichtig, die Ziele und die Rollen der einzelnen Mitarbeitenden müssen klar definiert sein: Wer macht wann was? Wenn man sich dann noch mit Respekt begegnet, kommt es gut. Das braucht viel Zeit, von heute auf morgen gelingt das nicht. Aber wenn der Wille bei allen da ist, dann funktioniert es.»

«Ein grosser Betrieb sollte Menschen mit Behinderung eine Chance geben; es ist zugleich auch ein Gewinn für das ganze Team auf der sozialen Ebene».

Bruno Greuter, Geschäftsführer Schloss Laufen am Rheinfall